(November 2025)
Am Morgen des 7. November war im Haus Schöntal in Alt-Wetter so viel Trubel wie selten. Mit einem großen, gemeinsamen Frühstück feierten Klient*innen zusammen mit dem Team Geburtstag: Seit zehn Jahren – auf den Tag genau – ist die Besondere Wohnform in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen (EFHiW) ein Zuhause für Menschen mit psychischen und komplexen Mehrfachbehinderungen. Kaffee oder Tee? Käse- oder Marmeladenbrot? Während des Frühstücks teilten die Feiernden unzählige Anekdoten, die in den meisten Fällen zu schallendem Lachen führten: „Wisst ihr noch, als ich nach meinem Einzug im falschen Zimmer gelandet bin?“ Besonders die Fotoshow bot mit vielen schönen Eindrücken und Schnappschüssen eine willkommene Gelegenheit zum Innehalten und Zurückschauen auf ein Jahrzehnt, in dem aus einem Neubau ein Ort voller Leben geworden ist.
Im Frühjahr 2015 zogen Bewohner*innen des FRAUENHEIM WENGERN ins neu errichtete Haus Schöntal ein. Im Frauenheim am Böllberg war es eng geworden, Doppelzimmer waren nicht mehr zeitgemäß. So wurde für 24 Menschen ein Wohnort in Alt-Wetter geschaffen, der nicht nur betreut, sondern echte Teilhabe ermöglicht.
„Zehn Jahre, in denen aus einem Konzept gelebte Praxis wurde ", grüßte Geschäftsführerin der EFHiW, Pfarrerin Birgit Reiche. „Zehn Jahre, in denen Menschen begleitet, gestärkt und in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen wurden.“ Besondere Wohnformen wie Haus Schöntal sind heute Wohnraum, den Menschen anmieten – mit allem, was dazugehört: Selbstbestimmung, Privatsphäre, aber auch professionelle Begleitung rund um die Uhr. Die Menschen hier beschreiben häufig, dass sie endlich ein Zuhause finden: „Hier ist mein Platz. Ich weiß, dass ich hier so sein darf, wie ich bin“, freute sich eine Bewohnerin während des Frühstücks.