Politische Forderungen aus Anlass der Kommunalwahl NRW

(August 2025)

Politische Forderungen aus Anlass der Kommunalwahl NRW (August 2025)

Politikerinnen und Politiker in Kommunen und auf Landesebene werden von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) aufgerufen, sowohl die behördenunabhängigen Beratungsangebote für Prostituierte als auch die Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel verbindlich abzusichern und weiterzuentwickeln.

Forderungen im Bereich Sexarbeit

Im Bereich Sexarbeit fordert die EFHiW für ihre Beratungsstellen TAMAR und THEODORA u.a. eine bedarfsgerechte Finanzierung spezialisierter Beratungsstellen, eine flächendeckende Optimierung gesundheitlicher Angebote sowie einen niedrigschwelligen Zugang zu Prävention und Sozialleistungen. Zudem braucht es besseren Datenschutz im Rahmen des Prostituiertenschutzgesetzes, Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen für Prostituierte sowie eine erleichterte berufliche Neuorientierung. Anti-Stigmatisierungskampagnen und behördliche Sensibilisierung sollen gesellschaftliche Vorurteile abbauen und die Lebensbedingungen verbessern. Ein generelles Verbot von Prostitution lehnt die EFHiW ab, da es Gewalt und Ausbeutung eher in die Illegalität verlagere und Schutzrechte unterlaufe.

Forderungen im Bereich Menschenhandel

Im Bereich Menschenhandel betont die EFHiW, Trägerin der Fachberatungsstelle NADESCHDA, dass sexualisierte Ausbeutung ein schweres Menschenrechtsverbrechen sei – auch in ländlichen Regionen wie OWL. Gefordert werden die konsequente Umsetzung des Erlasses für ausländische Opfer von Menschenhandel, u.a. mit bedingungsloser Stabilisierung, geschützter Unterbringung und psychotherapeutischer Versorgung. Darüber hinaus sollen Bildungszugang und Arbeitsmarktzugang unabhängig vom Aufenthaltstitel garantiert, die Gewinnabschöpfung aus Strafverfahren zweckgebunden eingesetzt und Hilfen für Opferzeuginnen sichergestellt werden. Zur besseren Aufklärung des Dunkelfelds braucht es verstärkte Ermittlungsarbeit, gesetzliche Anpassungen sowie regelmäßige Schulungen für Polizei und Justiz. Die Arbeit der Beratungsstelle NADESCHDA soll als kommunale Aufgabe dauerhaft finanziert werden.

Hintergrund

Die EFHiW ist Trägerin der Prostituierten- und Ausstiegsberatungsstellen TAMAR und THEODORA, die in den Kreisen Olpe, Siegen-Wittgenstein, Steinfurt, Coesfeld, Borken, Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn und Soest sowie in den Städten Hamm und Bielefeld Beratung und Begleitung für Prostituierte anbieten. Die Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, NADESCHDA, ist in Ostwestfalen-Lippe tätig.
Mehr zu den Forderungen unter 
www.tamar-hilfe.de
www.theodora-owl.de und www.nadeschda-owl.de

Den Aufruf der EFHiW zur Wahl zu gehen und  Parteien zu wählen, die Eintreten für Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit, für Respekt, Toleranz und Mitmenschlichkeit und für eine demokratische Gesellschaft, in der alle ohne Angst leben können, findet sich unter https://www.frauenhilfe-westfalen.de/news_2025/wahlaufruf-demokratie-gestalten-waehlen-gehen-1436.html

 

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